Stiftung

Unsere Position zur Wissenschaftskommunikation

Mit einer strategischen Neuausrichtung unserer Aktivitäten im Bereich Wissenschaftskommunikation reagieren wir auf die veränderte Situation in diesem Feld. 

Gesellschaftliche und technologische Umbrüche fordern demokratische Gesellschaften zunehmend heraus. Diese Entwicklungen beeinflussen auch die Wissenschaftskommunikation und die ihr zugeschriebenen Funktionen, zu einer informierten, dialogbereiten und offenen Gesellschaft beizutragen. Insbesondere das hochdynamische Feld der generativen KI bietet enorme Chancen, diesen Beitrag in Zukunft verstärkt zu leisten, birgt aber auch Risiken.

Wie definieren wir "Wissenschaftskommunikation"? 

Unter Wissenschaftskommunikation verstehen wir die verständliche und dialogische Vermittlung von und den Austausch über Forschung an und mit Zielgruppen außerhalb der Wissenschaft. Zu den Adressatengruppen von Fördermaßnahmen im Bereich Wissenschaftskommunikation zählen neben Forschenden und institutioneller Wissenschafts-PR auch Wissenschaftsjournalist:innen in ihrer Funktion als unabhängige Intermediäre.

Unsere laufenden Förderaktivitäten im Bereich Wissenschaftskommunikation

Veranstaltungen

Schloss Herrenhausen als Ort für die Vermittlung von Wissenschaft an Fachpublikum und wissenschaftsinteressierte Öffentlichkeit (seit Jahr 2013).

Nachwuchs

Unterstützung eines einjährigen Akademieprogramms für junge kommunizierende Forschende, Kommunikator:innen in Hochschulabteilungen und Wissenschaftsjournalist:innen in Zusammenarbeit mit der Alfred Toepfer Stiftung und Claussen-Simon-Stiftung sowie weiteren Partner:innen über 3 Jahre.

Eine Gruppe von jungen Erwachsenen mit Namensschildern und Schreibblöcken im Stuhlkreis

Anlass für eine neue Strategie

Diverse, teilweise miteinander zusammenhängende Entwicklungen gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dazu zählen z.B. der erstarkende Rechtspopulismus, die zunehmende gesellschaftlich-diskursive Polarisierung, gezielte Desinformation und schwer erreichbare Bevölkerungsgruppen sowie "Echokammern". Dieser aktuelle Wandel in vielen Bereichen wird beschleunigt durch technologische Entwicklungen, insbesondere das hochdynamische Feld der generativen Künstlichen Intelligenz (KI). Sie verändert die Medienerstellung und -nutzung, Informationsbeschaffung und -verbreitung und letztlich auch die Wissenschaft selbst grundlegend. Verknüpft damit sind Risiken (Qualitätssicherung, Transparenz, Vertrauensverlust, Biases), aber auch enorme Chancen für mehr Zugänglichkeit, Teilhabe und höhere Effizienz in der Wissensgenerierung und Vermittlung von Wissenschaft.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen soll sich der Fokus der Stiftung von überwiegend individuellen Fördermaßnahmen (Anreize zu Wissenschaftskommunikation von Geförderten, Befähigung etc.) auf eine strukturelle Förderung von Wissenschaftskommunikation verschieben. Nur so wird sie in Zukunft auch in diesem Gebiet als gestaltende Akteurin Wirkung erzeugen können.

Ziele

Diese Ziele verfolgen wir für unser zukünftiges Engagement in der Wissenschaftskommunikation:

Stärkung der Zukunftsfähigkeit von Wissenschaftskommunikation und ihrer Akteure

  • Die VolkswagenStiftung trägt mit ihren Maßnahmen zur Stärkung einer wirkungsorientierten und technologieoffenen Wissenschaftskommunikation bei, die zukunftsgerichtet Potenziale neuer Technologien für die Wissenschaftskommunikation hebt und Herausforderungen kritisch reflektiert.
  • Die VolkswagenStiftung fördert mit ihren Maßnahmen die frühzeitige Ermittlung und Erforschung grundlegender Veränderungen der Wissensproduktion und Wissenschaft durch neue Technologien und ihre multiplen Effekte auf die Wissenschaftskommunikation (sozial, kommunikativ, ethisch, juristisch und historisch).
  • Die VolkswagenStiftung initiiert mit ihren Maßnahmen und in Zusammenarbeit mit weiteren Partner:innen die Entwicklung von Zukunftsszenarien für die Wissenschaftskommunikation.

Förderung von Vertrauen, Dialog und Orientierung in der Gesellschaft

  • Die VolkswagenStiftung fördert die Entwicklung neuer Formate der Wissenschaftskommunikation, die in einer komplexen und digitalisierten Gesellschaft den offenen gesellschaftlichen Dialog fördern und den Zielgruppen faktenbasiertes Orientierungswissen bieten.
  • Die VolkswagenStiftung unterstützt die Erprobung und Skalierung neuer Formate, um das Potenzial neuer Technologien in der Wissenschaftskommunikation zu nutzen und damit Zielgruppen besser anzusprechen und zu erreichen, eine breitere Partizipation zu ermöglichen sowie Effizienz und Transparenz in der Wissenschaftskommunikation zu steigern.

Positionierung von Wissenschaft als Ressource für eine demokratische Gesellschaft

  • Die VolkswagenStiftung trägt mit ihren Maßnahmen dazu bei, dass Wissenschaft durch transparente, zugängliche und reflexive Kommunikation stärker als gemeinschaftliche Ressource wahrgenommen und genutzt wird. Sie bringt themen- und zielorientiert Akteure zusammen, um im Austausch Handlungsempfehlungen für Communities und Politik zu erarbeiten sowie verschiedene Zielgruppen dabei zu unterstützen, Meinungsbildung und Entscheidungsfindungen auf der Basis von Fakten zu betreiben.