Distributed Peer Review (DPR) - so macht es die VolkswagenStiftung

viele hochgestreckte Daumen vor einer dunklen Schiefertafel

Seit 2024 experimentiert die VolkswagenStiftung mit "Distributed Peer Review", einem Begutachtungsverfahren, bei dem alle Antragstellenden zugleich Gutachter:innen sind. So setzen wir das Verfahren in der Förderinitiative "Aufbruch" ein.

Die Stiftung setzt das Distributed Peer Review Verfahren (DPR) in der Förderinitiative Aufbruch – Neue Forschungsräume für die Geistes‑ und Kulturwissenschaften ein. Dabei begutachten die Antragstellenden ihre Anträge gegenseitig. Parallel dazu läuft das bisherige Panel Review Verfahren (siehe 3.A bzw. 3.B). Aus beiden Begutachtungen erfolgen Förderempfehlungen. Das Ziel dieses Experiments: Die Stiftung möchte Möglichkeiten ausloten, um die Begutachtung von Förderanträgen gerechter, schneller und robuster zu gestalten. 

Parallele Verfahren: Distributed Peer Review & Panel Review

1. Antragstellung

Die Antragstellung erfolgt mittels anonymisierter Kurzanträge. Alle Antragsteller:innen verpflichten sich zur Teilnahme am Distributed Peer Review Verfahren (DPR). Damit erklären sie sich bereit, rund 5 Anträge von Mitantragstellenden zu begutachten. 

Illustration zeigt stilisiert einen Kurzantrag und ein DPR Consent Formular

2. Prüfung auf Formalia

In der VolkswagenStiftung werden alle Anträge auf formale Kriterien geprüft.

Illustration zeigt Menschen, die an einem Tisch sitzen, darauf zwei Papierstapel, einer davon mit einem grünen Haken, der andere mit einem roten X

3. Parallele Begutachtung

3.A Begutachtung via Distributed Peer Review Verfahren

Nach einer Befangenheitsprüfung werden den Antragstellenden jeweils rund 5 Anträge zur Begutachtung zugeordnet. Nach Erhalt der Anträge können sich die Teilnehmer:innen ggf. für befangen erklären.

Illustration zeigt stilisiert einen Kurzantrag und Person mit dem Text "Antragstellende = Gutachtende"

Die gegenseitige Begutachtung erfolgt anonymisiert mit Hilfe von Quick Assessment Bögen (QA). Dabei erhält jeder Antrag neben schriftlichen Kommentaren auch eine Note.

Illustration zeigt stilisiert einen Kurzantrag und ein QA Formular mit der Note "A+"

Basierend auf der Benotung der Anträge werden rund 10 Förderempfehlungen ausgesprochen.

Illustration zeigt einen stilisierten aufgeklappten Laptop mit einer Liste mit grünen Haken bzw. roten Kreuzen

3.B Parallel zum DPR: Begutachtung im Panel Review Verfahren

Die Stiftung beruft Mitglieder in ein interdisziplinäres Begutachtungspanel. Parallel dazu wird anhand der Ausschreibungskriterien eine interne Vorauswahl getroffen und eine Shortlist erstellt. Nach einer Befangenheitsprüfung erhalten die Panelmitglieder die ausgewählten Anträge.

Illustration zeigt stilisiert einen Kurzantrag mit dem Stempel '"Shortlisted" und ein Panelmitglied

Die Gutachter:innen bewerten die anonymisierten Anträge mit Hilfe von QA-Bögen.

Illustration zeigt stilisiert einen Kurzantrag und ein QA Formular mit der Note "A+"

Im Rahmen eines Panel-Meetings werden die positiv vorbewerteten Anträge diskutiert. Das Panel spricht rund 10 Förderempfehlungen aus.

Illustration zeigt Menschen, hinter einem Tisch sitzen, darauf zwei Papierstapel, einer mit grünem Haken, der andere mit einem roten X markiert.

4. Entscheidung (beide Verfahren)

Der Vorstand und das 14-köpfige Kuratorium der VolkswagenStiftung entscheiden über die Förderempfehlungen aus den beiden Verfahren.

Illustration zeigt Menschen, die um einen Tisch sitzen, darauf zwei Stapel Papiere

5. Bewilligung oder Ablehnung

Die Antragstellenden erhalten mit der Information über die Entscheidung auch das Feedback aus den QA-Bögen aus dem DPR-Verfahren.

Illustration zeigt einen stilisierten aufgeklappten Laptop mit einem "Sie haben Post" Symbol

Weitere Beiträge zu DPR

Illustration mit einer einzelnen Person und einer Gruppe von Menschen
In Brief

Guide for Funders Looking into Distributed Peer Review

#Peer Review

The Volkswagen Foundation has been experimenting with "Distributed Peer Review" since 2024. The RoRI is evaluating the experiment, in which applicants review each other's applications. One result of the collaboration is a DPR guideline, which the RoRI has now presented.

viele nach oben gestreckte Daumen
Interview

Volkswagen Foundation experiments with new peer review method

#Peer Review

In the current call of the funding initiative "Open Up – New Research Spaces for the Humanities and Cultural Studies", the foundation is testing a new review process for the first time: "Distributed Peer Review". In this interview, Dr. Hanna Denecke, team leader in the "Exploration" profile area, explains the experiment.

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