Erforschung antiviraler Wirkstoffe: Forschungsprojekte – auch zu Pockenviren – erhalten 6,6 Mio. Euro

Dass die WHO den Affenpocken-Ausbruch zu einer "Notlage von internationaler Tragweite" ausgerufen hat, zeigt, welche Bedeutung die Forschung an neuartigen, durch Viren ausgelösten Infektionskrankheiten hat. Die VolkswagenStiftung hat nun 10 Forschungsprojekte bewilligt, die an antiviralen Therapeutika gegen Pockenviren und weitere gefährliche Erreger arbeiten. Für die anwendungsorientierte Wirkstoffforschung gehen insgesamt rund 6,6 Mio. Euro an Forschende in Düsseldorf, Erlangen, Frankfurt a. M., Hannover, München, Saarbrücken und Würzburg.

Die Coronavirus-Pandemie bestimmt seit zwei Jahren, wie wir leben und hält immer neue Herausforderungen bereit. Wissenschaftler:innen forschen weltweit an antiviralen Wirkstoffen, um an SARS-CoV-2 erkrankte Patient:innen behandeln zu können – und schon wird die globale Gesellschaft mit einem weiteren gefährlichen zoonotischen Erreger, also einem, der vom Tier auf den Mensch übergehen kann, konfrontiert: dem Affenpocken-Virus. Am 23. Juli hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) diesen Ausbruch zu einer "Notlage von internationaler Tragweite" erklärt. Die Folgen der Krankheit reichen von Hautläsionen über Lungenentzündung bis hin zu Erblindung. Da sich das Virus auch von Mensch zu Mensch überträgt, sind Medikamente gegen die Erkrankung dringend erforderlich. Hier setzt eines der Projekte an, das die VolkswagenStiftung im Rahmen ihrer Förderinitiative "Innovative Ansätze in der antiviralen Wirkstoffentwicklung" finanziert: "A Structure-based Approach to combat Zoonotic Poxviruses" lautet der Titel des Vorhabens von Prof. Dr. Utz Fischer und seinem Team an der Universität Würzburg, das er gemeinsam mit Intana Bioscience, einem Biotech-Unternehmen mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung neuer Wirkstoffe, angeht.

"Neben der Entwicklung von Impfungen ist die Forschung an antiviralen Wirkstoffen extrem wichtig, wenn wir weiteren Pandemien möglichst frühzeitig effektiv entgegentreten wollen", sagt Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung. "Auch über die aktuelle Coronavirus-Pandemie hinaus sind innovative Ansätze gefragt, um Therapeutika gegen wenig beforschte oder noch unbekannte Viren zu entwickeln. Diese praktische Verwertbarkeit der Ergebnisse und eine translationale Perspektive sollten von Anfang an berücksichtigt werden."

Aus diesem Grund ist für eine Antragstellung zu diesem Förderangebot die Zusammenarbeit mit Unternehmenspartner:innen unabdingbar. Die Translation der Forschungsergebnisse, gerne mit neuartigen und unorthodoxen Ideen, soll im besten Fall in vielversprechende Therapieansätze münden. Bei einem erfolgreichen Projektverlauf nach den ersten drei Jahren können die Forschenden sich um eine Fortsetzung der Förderung bemühen und bis zu 1 Mio. Euro für weitere zwei Jahre gemeinsam mit einem Unternehmen beantragen.

Folgende zehn Projekte wurden von der VolkswagenStiftung bewilligt:

Weitere Informationen zur Förderinitiative.